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Linami
Jungspund
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BeitragThema: Der Duft der Orangenblüten (NaxRu OS)   Der Duft der Orangenblüten (NaxRu OS) EmptyMi 12 Okt - 19:39

   
Grade erst hier angekommen und schon den Fanfiction- Bereich volltexten ^^'
Sry, aber ich stehe voll auf Fanfics xD

Hier mal mein allererster Nami x Ruffy- Oneshot. Ist zwar schon älter (März 2010), aber ich mag ihn immernoch sehr.
Die, die auf Animexx sind, könnten diesen OS schon kennen. ^^ Da bin ich unter demselben Namen anzutreffen :3

*****

STORY:
******
Manchmal gibt es Tage, an denen du dich schwach und schlecht fühlst.
Und Tage, an denen du dich selbst nicht leiden kannst, weil du glaubst, allen nur im Weg zu sein.

Solche Kriesen können nur dann überwunden werden, wenn man jemanden hat, auf den man vertrauen kann.

Der Duft von Orangen liegt in der Luft und manchmal weckt er Gefühle, die niemand vorher kannte.
******


Genere: Romantik
Pair: Ruffy X Nami
Länge: Oneshot

*****

Der Duft der Orangenblüten

Verträumt blickte ich in den strahlend blauen Himmel, an dem Möwen ihre Kreise zogen. Die Sonne stand hoch am Himmel und ließ die Lebewesen unter ihr vor Hitze stöhnen. Schweißtropfen bahnen sich schon den ganzen Tag ihren Weg durch mein Gesicht, was mich tierisch nervte. Jede Minute wischte ich mir mit meinem Handrücken über die Stirn um die elenden, feuchten Perlen aus meinen Augen zu vertreiben. Doch es wollte mir nicht so Recht gelingen. Genervt und leicht sauer stöhnte ich auf.
Und die Jungs dort unten halfen mir nicht sonderlich mich zu beruhigen.

„Sanjiiii! Wann gibt’s Futter?“, schrie der schwarzhaarige Chaot quer über das Schiff.
„Was? Hast du schon wieder hunger? Du hast doch gerade die Hälfte unserer Vorräte weggefressen!“, drang eine genervte Stimme aus der Kombüse, worauf die Schreie des Schwarzhaarigen nur noch lauter wurden.
„Oh Maaaann! Ich habe aber hunger! Ich fühl mich schon ganz schlapp!“, stöhnte der junge Mann genervt.
„Och Ruffy, jetzt mach hier nicht so n Terz!“, stöhnte der langnasige Typ neben ihm, der gerade mit einem großen Holzfass in der Hand an ihm vorbei ging. „Man hört dich sicherlich noch auf der nächsten Insel!“
„Was… Was wenn die Marine oder andere Piraten uns hören?“, fragte ein kleiner Elch nervös.
„Dann hauen wir denen eine vor den Latz, was denn sonst?“, brummte ein grünhaariger Mann mit mehreren Schwertern, der an einer der Schiffsmauern lehnte und gemütlich vor sich hinzudösen schien.
„A-Aber Zorro…!“, meinte das kleine Tier wieder. Er schien nervös zu sein und blickte sich immer wieder suchend um, so als ob er erwartete, dass gleich ein ganzes Dutzend von irgendwelchen Feinden auftauchen würde.
„Yohohoho! Chopper, jetzt sei nicht so ein Angsthase! Bei einem Angriff werde ich bis aufs Blut kämpfen! Ach ja, ich…“
„Sag es nicht!“, stöhnte eine andere Stimme genervt. Ein blauhaariger Mann mit einem bunten Hemd betrat gerade ebenfalls das Grasdeck und schüttelte nur genervt den Kopf.
„Was meinst du?“, fragte Brook verwundert.
„Du hast gar kein Blut mehr, habe ich Recht? Langsam werden deine Witze alt.“, stöhnte der Cyborg.
Ruffys schallendes Gelächter tönte über das Schiff und einige andere stimmten mit ein. Sogar Franky hatte ein Grinsen im Gesicht.

„Unsere Jungs sind heute wieder gut drauf, oder?“, sagte eine weibliche Stimme neben mir. Ich brauchte mich nicht umzusehen, um zu wissen, wer es war. Robin konnte sich zwar sehr gut anschleichen, aber die Gruppe war schon zu sehr daran gewöhnt, um sich noch zu erschrecken.
„Die treiben mich noch mal in den Wahnsinn.“, stöhnte ich. Dennoch wollte das Lächeln nicht ganz aus meinem Gesicht verschwinden.
„Ach Nami, langsam solltest du dich daran gewöhnen.“, lachte die Schwarzhaarige.
„Ja, ich weiß.“, kam es nun auch lachend von mir. „Je mehr Mitglieder in unsere Gruppe kommen, desto chaotischer wird es hier.“ Ich sah aus den Augenwinkeln, dass meine Freundin zustimmend nickte.
Ich sah zu den Jungs herunter. Franky und Lysopp bastelten erneut an irgendeiner Kanone. Ich glaube, sie wollten die Reichweite der Geschosse erhöhen, oder so was. Chopper hatte einige seiner Kräuter auf das Deck geholt und begann daraus neue Salben herzustellen. Brook saß gemütlich auf einer Bank und trank Tee. Zorro schien wieder zu schlafen und Sanji war in seiner Küche am werkeln.
Ruffy hingegen stand am Bug und starrte, an dem Löwenkopf vorbei, ins Wasser. Eine Hand lag auf seinem Strohhut, damit der aufkommende Wind ihn ihm nicht vom Kopf wehte. Er schien den erfrischenden Wind richtig zu genießen, denn ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.
Und auch ich genoss diesen Tag in vollen Zügen. Ich genoss es, hier zu sein. Hier, bei meinen besten Freunden, die ich liebte und die ich beschützen wollte. Nie hätte ich gedacht, dass ich mal als freier Mensch unbeschwert über das große Meer segeln konnte. Und wem hatte ich das zu verdanken? Einzig und allein dem chaotischen Schwarzhaarigen, der auch noch unser Käpt’n war. Ruffy. Er hatte mich damals gerettet. Er hatte uns alle gerettet, ohne je etwas dafür zu verlangen…

„Na, Frau Navigatorin? Woran denken wir gerade?“ Robins Stimme ließ mich aufschrecken. Ihr Gesicht zierte ein breites Lächeln. Sie wusste, dass sie mich bei irgendetwas ertappt hatte. Meine Reaktion war ja auch eindeutig gewesen…
Schnell riss ich mich wieder zusammen und wartete darauf, dass sich mein Herzschlag beruhigte.
„Ach, nichts besonderes.“, versuchte ich mich schnell und so ruhig wie möglich herauszureden. Doch ich hörte Robin leise kichern.
„Aber natürlich. Wenn du das sagst.“ Ich brauchte kein guter Menschenkenner zu sein, um zu bemerkten, dass sie mir das überhaupt nicht glaubte. „Dann solltest du aber nächstes Mal nicht so offensichtlich unseren Käpt’n anstarrten. Die Leute in deiner Umgebung könnten auf seltsame Gedanken kommen.“ Ich zuckte erneut zusammen. Ich hatte ihn angestarrt? Und Robin war das aufgefallen? Warum musste sie auch immer so verdammt aufmerksam sein?!
„Ach, du siehst Gespenster.“, murmelte ich leise und wandte mich ab.
„Wahrscheinlich.“, kicherte sie. „Ich werde dann mal wieder mein Buch weiterlesen.“, fügte sie noch hinzu und ich hörte, wie sich ihre Schritte langsam von mir entfernten und sich einige Augenblicke später eine Tür schloss.

Nachdem ich wusste, dass ich alleine war, atmete ich einmal tief durch. Mein Herz schlug ungewöhnlich heftig und ich wusste nicht, warum. Robins Worte hatten mich vorhin zu sehr erschreckt. Aber warum eigentlich? Ich war nur am Tagträumen gewesen und hatte mich an die Zeit erinnert, als ich zu Ruffy Stunde gestoßen bin. Es ist soviel passiert. So viel haben wir durchgemacht und so oft wären wir beinahe nicht mehr davon gekommen. Doch Ruffy hatte nie aufgegeben. Er hat alles getan, um seine Freunde zu beschützen. Um uns zu beschützen…
Erneut erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht. Ja. Auch wenn er ein ziemlicher Chaot war, der selten über das nachdachte, was er tat, so konnte man sich doch immer auf ihn verlassen. Jeder Zeit.

„Das Essen ist fertig! Nami- Mausi! Robin- Schätzchen! Ich habe euch etwas ganz besonderes gezaubert!“ Sanjis Gesäusel riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte zu ihm herüber und sah, wie er vor der Tür ziemlich peinlich herumtänzelte, aber das war ja nichts Neues mehr. Dennoch nervte es manchmal gewaltig.
„Ja, Sanji. Wir kommen sofort.“, säuselte ich gespielt verführerisch zurück und genoss es, wie Sanji fast im siebten Himmel landete.
„Ja, Nami- Mausi!“, lachte unser Schiffskoch und verschwand wieder in der Küche.

„Hey, Frau Navigatorin. Du solltest ihm nicht noch mehr Hoffnung machen.“, kicherte Robin, die plötzlich wieder neben mir stand.
„Ich hatte schon versucht ihm zu sagen, dass er es sein lassen soll, doch wie du siehst, hat er es nicht getan. Und so haben wir beide Spaß an seinen Ausbrüchen.“, grinste ich ihr entgegen.

„Jaaaaa! Es gibt was zu Futtern!“, brüllte Ruffy plötzlich und sprang der Küche entgehen.
„Lasst Ruffy nicht zuerst in die Küche, sonst kriegen wir anderen nichts mehr ab!“, schrie Zorro, als der Schwarzhaarige an ihm vorbei fegte.
„Yohohoho! Unseren Käpt’n kann man nicht aufhalten!“, grinste Brook.
„Wie Recht du hast!“, lachte Lysopp und gemeinsam liefen sie Ruffy hinterher.
Nachdem die Jungs die Kombüse mit ohrenbetäubendem Lärm gestürmt hatten, machten Robin und ich uns kichernd ebenfalls auf den Weg um vielleicht noch eine Kleinigkeit vor Ruffy zu retten.

*********

Das Abendessen lief wie gewohnt chaotisch ab. Jeder schrie jeden an und alle hatten Mühe ihre Teller gegen Ruffy zu verteidigen. Nur Robin und ich saßen grinsend dabei und ließen die Jungs ihren Kampf alleine ausfechten. Sanji wuselte ständig um uns herum und bat uns Wein oder Kaffee an, während er jeden anderen ständig anschnauzte und sich besonders mit Zorro raufte.

Doch irgendwie konnte ich das alles nicht genießen. Klar lachte ich mit und freute mich mit meinen Freunden zusammen zu essen, aber etwas in mir ließ mich an diesem Abend nicht in Ruhe. Ich merkte wie mein Atem stoßweise ging und mir der Schweiß von der Stirn tropfte, obwohl die Sonne sich draußen schon dem Horizont neigen musste. Außerdem schien ich die einzige zu sein, die mit der seltsamen Hitze zu kämpfen hatte. Zudem machte sich noch ein merkwürdiges Gefühl in meinem Magen breit. Was war nur mit mir los?
Ich stütze meine Hände an dem Tisch ab und richtete mich mit gesenktem Kopf auf. Augenblicklich verstummten die Streitereien der anderen. Wahrscheinlich rechneten sie mit einem Wutausbruch meinerseits, doch diesmal blieb er aus. Ich hatte keine Kraft dazu.
„Nami?“, war es Robin, die nachfragte. Sie hatte mich schon die ganze Zeit so angesehen, als ob sie merken würde, dass etwas nicht stimmte.
„Sorry, Leute. Ich werde heute etwas eher verschwinden.“, meinte ich, hob meinen Kopf und versuchte zu lächeln, was mir jedoch misslang.
„Alles in Ordnung, Nami?“ Nun war es Chopper der mich eingehend musterte.
„Na klar!“, meinte ich nur, durchquerte den Raum und ließ meine Freunde alleine zurück.

Nachdem ich die Tür zu unserem Speisesaal geschlossen hatte, atmete ich erstmal tief durch. Die Sonne war tatsächlich schon untergegangen und tausende Sterne erhellten nun die dunkle Nacht. Der Wind hatte komplett nachgelassen. Heute Nacht würden wir also nicht vorankommen.
Mit leicht verschwommener Sicht schlenderte ich über das Schiff, während eine Hand immer etwas berührte, um mich im Notfall abstützen zu können.
Was war nur los? Wieso fühlte ich mich plötzlich so komisch? Wir waren schon seit Tagen auf keiner Insel gewesen, also konnte ich mir auch nirgendwo einen Virus oder ähnliches eingefangen haben! Und wieso kam das alles so plötzlich?
Am Bug angekommen stütze ich meine Unterarme auf dem Geländer ab und starrte auf das schwarze Wasser unter mir. Mein Atem ging flach und es kam zu wenig Sauerstoff in meine Lungen. Erneut begann meine Sicht zu verschwimmen und ich spürte, wie meine Beine unter mir nachzugeben drohten.
„Verdammt…“, presste ich mühsam hervor, als ich endgültig die Kontrolle über meine Beine verlor und ich unsanft auf den Knien landete. Mein Oberkörper kippte langsam nach vorne und ich spürte noch, wie ich mit dem Kopf heftig gegen den Handlauf des Geländers stieß. Nur mit mühe konnte ich mich mit meinen Händen festhalten um nicht ganz zusammenzubrechen.
Kalter Schweiß rann mein Gesicht herab und meine Haare klebten unangenehm an meiner Haut. Ein Stöhnen entwich mir. Vielleicht hätte ich lieber gleich in mein Zimmer gehen sollen. Vielleicht brauchte ich einfach nur mehr schlaf. Doch in diesem Zustand war es mir nicht möglich irgendwo hin zu gehen. Aber es müsste gleich wieder besser werden. Ich durfte nicht krank werden! Nicht schon wieder! Ich musste doch das Schiff navigieren! Die anderen wären aufgeschmissen, ohne mich…

Plötzlich spürte ich zwei Hände an meinem Schultern, die mich sanft zurück zogen. Verwundert sah ich auf. In der Dunkelheit war er schwerer zu erkennen, doch diese Augen würde ich überall erkennen.
„Ruffy…“, brachte ich leise hervor.
„Nami! Bist du ok? Was ist los?“ Seine Stimme klang so anders. Besorgt und unsicher. Jegliches Lachen war daraus verschwunden. Das war ungewohnt.
„Sorry, Käpt’n.“, lächelte ich. Es war sehr anstrengend überhaupt ein Wort heraus zu bringen. „Ich glaube, es geht mir nicht so gut.“ Ich keuchte und versuchte noch mal tief durchzuatmen, was mir allerdings nicht gelang.
„Nami!“ Ich konnte meinen Kopf nicht mehr länger hochhalten. Langsam sacke er einfach nach unten, bis mein Kinn auf meiner Brust liegen blieb.
Plötzlich fühlte es sich an, als würde der Boden unter meinen Beinen verschwinden und ich keuchte erschrocken auf. Ich öffnete mühsam meine Augen und sah direkt in Ruffys Gesicht. Er hatte mich… hochgehoben! Tatsächlich spürte ich, dass sein rechter Arm in meinen Kniekehlen ruhte und der andere meinen Rücken stütze.
„Ruffy! Wa-?“, kam es erschrocken von mir, doch meine Stimme brach ab. Mein Herz raste plötzlich und mir wurde verdammt heiß. Ob das an meinem Gesundheitszustand lag? Wäre ich nicht so schwach gewesen, hätte ich Ruffy dafür eine übergezogen! Das dachte ich zumindest. Doch ich spürte gar nicht das Verlangen danach. Ich fühlte mich ziemlich gut, da, wo ich jetzt war. Seltsam.
„Ich bring dich gleich zu Chopper. Der kriegt dich in null Komma nichts wieder hin!“, grinste der Schwarzhaarige über mir. Aber etwas anderes lag noch in seinem Gesichtsausdruck… Etwas, was er nicht ganz verbergen konnte…

Mit schnellen Schritten lief Ruffy mit mir über das Schiff, sprang mit einem großen Satz die Treppen herauf und es dauere nicht lange, ehe wir auch schon das Krankenzimmer erreicht hatten. Mit seinem Fuß stieß er die Tür auf und ein erschrockener Schrei hallte augenblicklich durch das Zimmer.
„Ru-Ruffy!“, quietschte Chopper atemlos und hielt sich das Herz. Wütend starrte er den Käpt’n an und setzte gerade zu einer Standpauke an. Doch plötzlich schien seine Wut von einer Sekunde auf die andere verflogen zu sein. „N-Nami! Was ist passiert?“, fragte er aufgeregt, während Ruffy mich vorsichtig auf das bereitstehende Bett legte. Ein grässlicher Schmerz durchzuckte meinen Kopf und mit einem Stöhnen riss ich die Hände an meinen Kopf, so als könnte ich den Schmerz einfach wegdrücken.
„Sie lag zusammengebrochen am Bug! Chopper, mach was!“, sagte Ruffy energisch und wieder klang etwas in seiner Stimme mit. Diesmal war es klarer. Er… machte sich Sorgen. Um mich.
„Ja!“ Ich hörte, wie einige Flaschen klimperten und einige Sachen durchwühlt wurden ehe der kleine Elch neben meinem Kopf erschien und meine Stirn fühlte. „Sie hat hohes Fieber!“, kreischte er entsetzt.
„Wie bitte?“, schrie Ruffy durch den Raum und ich fasste mir erneut an den schmerzenden Kopf. Ich stöhnte. Es tat weh, so schrecklich weh!
„Ruffy! Nicht so laut!“, zischte Chopper und der Angesprochene schien diesmal sofort zu verstehen, warum. Seltsam.
„Was ist mir ihr?“, kam es von dem Schwarzhaarigen, jedoch schon um einiges leiser. Ich spürte, wie das Gewicht des Arztes von der Matratze verschwand und hörte, wie Hufen auf dem Holzfußboden entlang liefen.
„Ich weiß noch nicht.“, kam seine Stimme von etwas weiter weg. „Es ist seltsam. Wir sind schon lange auf See und haben schon einige Tage keine Insel besucht! Ich weiß nicht, wo sie das plötzlich her hat!“
Es wurde seltsam ruhig in dem Raum. Zwar werkelte Chopper immer wieder auf seinem Schreibtisch herum, doch Ruffy sagte kein Wort mehr. Nur mein eigener, lauter Atem hallte noch durch das Krankenzimmer. Und ein Gedanke tauchte immer wieder in meinem Kopf auf: Ich durfte nicht krank werden! Morgen würden wir eine neue Insel erreichen! Und ich musste doch dafür sorgen, dass wir ohne Probleme andocken konnten…

Mit einem Ruck richtete ich meinen Oberkörper auf und schwang in der gleichen Bewegung meine Beine über den Rand des Bettes.
„Nami!“, keuchte Ruffy erschrocken auf, der neben mir an meinem Bett stand.
„Nami!“, kam es dann auch von Chopper, der gleich von seinem Schreibtischstuhl sprang. „Leg dich wieder hin!“, kommandierte der Arzt, doch ich machte keine Anstalten das zu tun. Ich hob meinen Kopf und setzte ein Lächeln auf, worauf die beiden Anwesenden mich erstaunt ansahen.
„Es geht mir gut! Ich bin nur etwas müde. Morgen geht das schon wieder.“, lachte ich tapfer. Ich wollte nicht wieder ein Klotz am Bein meiner Freunde sein. Nicht schon wieder.
„Bist du verrückt? Du bist krank!“, kam es von Ruffy, der ziemlich aufgebracht schien. Man konnte es bei seinem Gesichtsausdruck mit der Angst kriegen, wenn man ihn nicht kannte. Doch ich wusste, was für ein Mensch er wirklich war.
„Ach was, Käpt’n“… grinste ich… „es geht mir gut! Wir erreichen Morgen die nächste Insel und ohne mich macht ihr nur die Sunny kaputt!“ Ich hoffe sehr, dass sie mir das Lächeln abkaufen würden und dass man nicht sah, wie viel Mühe es mich kostete, es überhaupt zustande zu bringen. Schwerfällig stand ich von dem Bett auf und musste mich sehr beherrschen, nicht vornüber zu fallen.
„Ich werd mich dann mal ins Bett legen!“, meinte ich noch leise und versuchte zur Tür zu kommen. Ruffys Proteste hinter mir ignorierte ich einfach. Doch plötzlich bohrte sich ein stechender Schmerz in meine Wade. Ich schaffte es gerade noch herunter zu sehen und erkannte Chopper, der, mit einer Spritze in der Hand, traurig zu mir herauf schaute, ehe es endgültig Schwarz vor meinen Augen wurde und mein Körper kraftlos zusammen sackte.

*******

„Nein!“ Schweißgebadet schreckte ich hoch. Stoßweise ging mein Atmen und Schweiß rann mir das Gesicht herab. Mühsam machte ich eine meiner verkrampften Hände von der weißen Bettdecke los und fasste mir an die Stirn. Selbst ich spürte, dass diese wärmer war, als sie sein sollte. Dann war das am Tag zuvor nicht die Sonne, die mich so hat schwitzen lassen…
Grausame Bilder tanzten vor meinem inneren Auge. Der Albtraum verfolgte mich noch immer. Bilder meiner verletzten Freunde tauchten immer wieder auf, obwohl ich meine Augen geöffnet hatte. Ein leichter Schwindel befiel mich und mein Oberkörper kippte leicht zur Seite, ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Doch ehe ich aus dem Bett zu fallen drohte, fasste mich plötzlich eine Hand an meinem rechten Arm und verhinderte so, dass ich umkippen konnte. Ich hob meinen Kopf ein wenig und blickte durch meinen schweißnassen Haarpony, der mir auf der Haut klebte. Schwarze Augen blickten mir voller Sorge entgegen. Ruffy hatte sich Choppers Stuhl heran gezogen und saß so direkt an meinem Bett.
„Nami?“, fragte er vorsichtig und ich versuchte mich zu sammeln.
„Ruffy? Was…?“, setzte ich an, doch meine Stimme brach. Ich musste mich räuspern, um das Kratzen aus meiner trockenen Kehle weg zu bekommen. Noch ehe ich wieder etwas sagen konnte, tauchte auch schon ein Glas mit frischem Wasser in meinem Sichtfeld auf. Ruffy hielt es mir hin.
„Hier. Nimm! Dein Körper braucht das jetzt.“ Dankend nahm ich das Glas und mit wenigen Schlucken hatte ich es ganz ausgetrunken. Ich fühlte mich unwohl. Ich hatte mal wieder alles verdorben…
„Geht’s dir besser?“ Ich nickte vorsichtig.
„Ja. Es geht schon wieder.“ Tatsächlich ging es mir körperlich schon besser, doch dieser seltsame Traum und das Gefühl, meinen Freunden ärger gemacht zu haben, trübte das ganze ein wenig.
Ich zuckte zusammen, als sich eine Hand auf meine Stirn legte.
„Aber Fieber hast du immer noch.“, stellte der Schwarzhaarige fest. Eine Hand lag auf meiner Stirn und die andere hatte er auf seine gelegt. Dabei machte er einen Gesichtsausdruck, als würde er angestrengt über etwas nachdenken. Diese Tatsache ließ mich etwas schmunzeln. Als er das bemerkte, erschien bei ihm sein breites, fröhliches Grinsen. Dieses Lachen…ich freute mich sehr, es zu sehen…

„Wo ist Chopper?“ Dass der kleine Elch nicht da war, bemerkte ich erst jetzt. Sonst ließ er einen Patienten doch nie alleine! Und schon gar nicht mit Ruffy. Dieser fasste sich an seinen Kopf und schob seinen Strohhut zurecht.
„Ach. Chopper und die anderen sind auf der Insel. Sie wollten ein paar Sachen einkaufen.“, sagte er wie nebenbei und zuckte mit den Schultern.
„Was?“, keuchte ich. „Wir haben schon angelegt?“
„Ja, vor zwei Stunden schon. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen! Wir haben auch nichts kaputt gemacht!“ Ich blickte den Jungen an. Er hatte wieder sein breites Lächeln aufgesetzt und kicherte vor sich hin. Nur mir war nicht zum Lachen zumute.
„Tut mir leid.“, murmelte ich Richtung Bettdecke.
„Was?“, hörte ich ihn verwundert sagen.
„Das ihr das Schiff alleine segeln musstet. Und wahrscheinlich musstest du auch noch wegen mir hierbleiben, hab ich Recht?“ Wie ich mich in diesem Moment über mich selbst ärgerte! Wieso musste das immer mir passieren?
„Ach Nami! Hör auf! Das ist doch nicht deine Schuld! Und wir kommen ja auch so klar! Du musst erstmal wieder gesund werden!“, meinte der Käpt’n ernst. „Und außerdem war ich der einzige, der nichts brauchte. Daher bin diesmal ich hier geblieben um auf das Schiff aufzupassen!“ Nun grinste er wieder. Es war mir nicht entgangen, wie er extra sagte „auf das Schiff aufpassen“ und nicht „auf dich aufpassen“. So wie ich Chopper kannte, war das wahrscheinlich seine wichtigste Aufgabe. Er ließ nie einen Kranken oder Verletzten alleine.
Ich wusste ja gar nicht, dass Ruffy auch so eine Seite an sich hatte…
Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„Dann solltest du lieber wieder deiner Aufgabe nachgehen und nicht hier bei mir rum sitzen.“, kicherte ich und er stimmte mit ein.
„Ach, von hier aus kann ich auch aufpassen. Außerdem ist es hier gemütlicher als draußen in der Sonne!“
„Das glaubst du doch wohl selber nicht.“, gab ich zurück und der Strohhut kratzte sich ertappt am Kopf. „Aber, danke.“, fügte ich leise hinzu und bekam ein breites Lächeln als Antwort.

Doch plötzlich zog etwas unsere Aufmerksamkeit auf sich. An Deck schien irgendwas umgefallen zu sein.
„Sind die anderen wieder da?“, fragte ich leise und Ruffy schüttelte den Kopf.
„Sie meinten, sie kämen nicht vor Sonnenuntergang zurück.“ Ich sah auf die Tür. Durch die Luke schien noch immer etwas Sonnenlicht. Es war also noch mitten am Tag.
„Ruffy!“, flüsterte ich, als dieser aufgestanden war und leise die Tür öffnete.
„Du bleibst hier! Ich seh mal nach, was da los ist.“ Seine Stimme klang hart und angespannt. Außerdem konnte ich sehen wie er seine rechte Hand bereits zur Faust geballt hatte.
„Sei vorsichtig!“, meinte ich noch, ehe er die Tür schloss.

„Verdammt!“, zischte ich. Wieso musste ich gerade jetzt krank im Bett liegen? Ruffy schien sich bereits auf einen Kampf eingestellt zu haben. Und er war alleine hier! Wer weiß, was da für seltsame Typen waren? Ich hatte Angst, dass ihm etwas passieren könnte…
Ich schwang meine Beine über die Bettkante und richtete mich langsam auf. Meine Beine fühlten sich noch immer wackelig an, doch es ging schon besser als am Abend zuvor. Ich zupfte meine dreiviertel lange Hose und das gelbe T-Shirt zurecht und schlich vorsichtig zur Tür. Als ich diese leise öffnete waren bereits einige Kampfgeräusche zu hören.
„Nein!“, zischte ich erneut und betrat den Speisesaal. Leider war auch hier nichts zu finden, das ich als Waffe benutzen konnte und an meinen Stab würde ich jetzt nicht kommen. Dieser lag in unserem Mädchenzimmer. Ich seufzte. Heute musste auch alles schiefgehen!

Wie um das zu bestätigen wurde die Küchentür plötzlich aufgetreten und mehrere Piraten grinsten, als sie mich sahen.
„Na, was haben wir denn da? Es war also noch jemand an Bord.“, kicherte ein großer Mann mit vernarbtem Gesicht und blonden Haaren.
„Und was für eine Hübsche.“, meinte ein anderer, der sich einmal über die Lippen leckte. Mir wurde schon von seinem Aussehen schlecht.
Vier Männer, allesamt mit schwarzen Umhängen, betraten den Raum und kamen auf mich zu. Zwei von ihnen hatten ihre Schwerter gezogen, während der Vorderste seine Pistole geschultert hatte. Langsam bekam ich Panik. Es bereitete mir schon genug Schwierigkeiten überhaupt auf meinen Beinen stehen zu bleiben! Wie sollte ich so ohne Waffe gegen die vier Piraten ankommen? Ich knirschte mit den Zähen und sah die Männer wütend an.
„Was ist denn los, Kleines? Du brauchst doch keine Angst vor uns zu haben!“, kicherte der schwarzhaarige Mann mit der Pistole.
Es gab nur einen Ausweg. Und ich musste mich irgendwie beeilen. Ich hoffe in diesem Moment sehr, dass ich diese Männer richtig einschätze, sonst würde ich gleich echte Probleme bekommen…

Mit einem Satz sprang ich zu der Leiter, die am hinteren Ende des Raumes rauf auf die Hauptterrasse führte. So schnell ich konnte kletterte ich ungeschickt die hölzernen Stufen herauf.
„Verdammt! Die Kleine will abhauen!“, schimpfte einer der Piraten und im nächsten Moment schossen Pistolenkugeln an mir vorbei. Zum Glück verfehlten sie mich alle. Wenn auch nur um Haaresbreite…
Ich sprang aus der Luke und torkelte an meinen Orangenbäumen und dem Mast vorbei an das vordere Geländer, auf dem ich mich gleich abstütze. Meine Sicht begann erneut zu verschwimmen, doch ich erkannte noch Ruffy, der ein paar von den Piraten aufmischte.
Hinter mir hörte ich schon, die die Piraten die Terrasse betraten und ich bekam erneut Panik. Mir blieb nur eine Möglichkeit…

Ich drehte mich wieder in Richtung der Wiese und schrie so laut ich konnte.
„RUFFY!“ Im selben Moment schoss eine Kugel dich an meinem Kopf vorbei und ich verlor vor Schreck das Gleichgewicht. Mit einem dumpfen Aufprall landete ich auf dem Deck und als ich die Augen wieder öffnete, blickte ich auf zwei schwarze Schuhe. Ängstlich wanderte mein Blick nach oben, bis ich einem widerlich grinsenden Mann ins Gesicht sah.
„Wolltest du etwa abhauen?“, kicherte der Pirat und richtete seine Pistole auf meinen Kopf. War es das jetzt? War das mein Ende? Panisch drückte ich mich noch enger an die Pfosten des Geländers, sodass es mir schon stark ins Fleisch drückte.
„Tut mir leid, Süße. Wir sollen keine Gefangenen machen.“, meinte der Mann mit der Pistole und die anderen begannen zu lachen.

„FASST SIE NICHT AN!“ Ein Schrei jagte durch die Luft und plötzlich flog der Pirat samt seine Pistole mit einem lauten Krachen gegen den Mast, der eine große Delle davon trug. Die anderen Männer wichen erschrocken einen Schritt zurück, als Ruffy plötzlich vor mir stand. Plötzlich fiel alle Angst vor mir ab. Er war da! Ich verdankte ihm schon wieder mein Leben…
„Nami? Bist du in Ordnung?“, fragte er an mich gewandt. Seine Stimme war hart und ich hörte blanke Wut heraus.
„J-Ja. Ich bin- ok.“, brachte ich mühsam hervor. Ich hatte den Schrecken noch nicht ganz überwunden. Ich hatte echt gedacht, ich müsste sterben…
Mühsam richtete ich meinen Oberkörper auf und stützte mich mit meinen Händen ab. Mein Blick war auf die Männer vor uns gerichtet.
„Käpt’n! Käpt’n Jack!“, riefen die drei Piraten dem am Boden liegenden Mann zu. Das war also der Kapitän dieser Bande. Langsam rappelte dieser sich auf und blickte wutentbrannt zu Ruffy und mir herüber.
„Du…“, zischte Jack als er seine Pistole aufsammelte und auf uns richtete. „Wie konntest du es wagen…“ Mit einem düsteren Blick starrte er zu uns herüber. Mordlust spiegelte sich darin wieder.
„Ich sag es dir noch einmal.“, begann Ruffy ruhig, ohne auf die Drohungen des anderen Piratenkapitäns einzugehen. „Fass Nami nicht an, oder ich schicke dich direkt in die Hölle, verstanden?“ Überrascht blickte ich den Schwarzhaarigen an. So sauer hatte ich ihn selten erlebt. Sein Gesicht war düster und seine gefährlich ruhige Stimme jagte selbst mir einen Schauer über den Rücken.
„Ruffy…“, murmelte ich leise und ich spürte, wie sich das Blut in meinem Kopf sammelte und sich ein Rotschimmer auf meine Wangen legen musste.
„Du wagst es echt mir zu drohen…“ Jack sah furchtbar wütend aus. Ich wusste, dass er uns gleich angreifen würde. In diesem Moment ertönten Schüsse und ich kniff schützend die Augen zusammen. Doch als nichts geschah, öffnete ich sie wieder und bemerkte, warum. Ruffy war vor mir in die Knie gegangen und hatte alle Kugeln abgefangen.
Sofort stieg die Sorge in mir hoch, doch er sah unverletzt aus. Zum Glück konnten ihm Kugeln nichts anhaben.

„Nami?“ Ich sah ihn verwundert an.
„Ja?“
„Warte kurz.“ Dann drehte er sich zu mir um, und lächelte mich mit einem breiten Lächeln an. „Ich bin hier gleich fertig.“ Er sagte das mit so viel Selbstbewusstsein und Überzeugung, dass mir die anderen Piraten schon fast leid taten. Ein kleines Grinsen schlich sich auch auf mein Gesicht.
„Zeig’s denen, Käpt’n.“, meinte ich und Ruffy lachte laut los.
„Klar!“, meinte er nur und erhob sich wieder. Keine Sekunde später rannte er auch schon auf die vier verbliebenen Piraten zu. Die drei einfachen Piraten hatte er in wenigen Sekunden ausgeschaltet und über Bord befördert. Dann wandte er sich dem Kapitän zu.
Während Ruffy die Kugeln abfing und den Mann mehr als einmal traf, zog ich mich langsam an dem Geländer hoch, bis meine Beine mich tragen konnten. Ich fühlte mich zwar noch immer schwach, doch es ging mir schon um einiges besser. Die Bewegung hatte gut getan, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, dass ich diese unter anderen Umständen bekommen hätte.
Ich stütze mich auf dem Geländer ab und warf einen Blick auf die unteren Decks. Überall lagen schwarz gekleidete Piraten auf dem Boden. Die meisten sahen ziemlich schlimm zugerichtet aus. Ruffy hatte echt gute Arbeit geleistet. In diesem Moment kam ich mir echt blöd vor. Wieso hatte ich mir eigentlich Sorgen gemacht, dass Ruffy das nicht alleine schaffen könnte? Mittlerweile müsste ich ihn doch gut genug kennen.

„Hey Nami! Geht’s?“ Verwundert drehte ich mich um. Ruffy stand hinter mir und hatte mich an den Schultern angefasst, um mich so um Notfall stützen zu können.
„Schon fertig?“, gab ich nur von mir und blickte an ihm vorbei. Der Kapitän lag, mit ziemlich zermatschtem Gesicht, blutend auf dem Fußboden.
„Habe doch gesagt, dass ich nicht lange brauchen würde.“, lachte der Schwarzhaarige vor mir und ich stimmte mit ein.

Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont, als eine kleine Gruppe von Menschen auf dem Bootssteg entlang kam.
„Wie sieht’s denn hier aus?“
„Hat hier ein Tornado gewütet?“
„Ja, und dieser trägt den Namen unseres Käpt’ns.“, meinte Zorro mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
„Hallo Leute!“, rief Ruffy hinter mir. Das Winken unterließ er dieses Mal, da er mich immer noch stütze. „Ihr habt den ganzen Spaß verpasst!“, fügte er noch grinsend hinzu.
„Ja, sieht so aus.“, lachte Robin.
„Yohohohoho! Schade. Ich hätte gerne mitgemacht!“, meckerte Brook.
„Whaaaa, Nami! Was machst du denn hier draußen? Du solltest doch liegen bleiben!“ Choppers Geschrei hallte in der lauwarmen Nacht wider.
„Tut mir leid, aber denkst du, ich überlasse Ruffy den ganzen Spaß?“, kicherte ich leise, doch er konnte mich hören.
„Du solltest dich doch nicht bewegen! Hat Ruffy dir nicht gesagt, was mit dir los ist?“ Verwundert schüttelte ich den Kopf.
„Das hat er wohl irgendwie vergessen.“, meinte ich mit vorwurfsvoller Stimme an ihn gewandt.
„Hab’s wohl echt vergessen.“, lachte dieser und ich hätte ihm am liebsten eine Kopfnuss verpasst. Doch ich brauchte meine Arme, um mich weiterhin abzustützen.
„Auf der letzten Insel hattest du dir beim Kampf anscheinend den Fuß gebrochen und diese Stelle hat sich entzündet! Darum bist du einfach zusammen gebrochen.“, erklärte Chopper, der gerade bei uns auf der Terrasse ankam.
„Ich habe was?“, fragte ich perplex. Ich hatte überhaupt nicht gemerkt, dass ich mir den Fuß gebrochen hatte! Und wehgetan hatte es auch nicht. Chopper seufzte.
„Du bist wahrscheinlich umgeknickt und hast das Knacken nicht gehört. Es ist ein glatter Bruch, der kaum Nervenzellen berührt hat. Daher hattest du kaum Schmerzen.“
„Oh.“ Das war alles, was mir zu dem Thema einfiel.

„Und jetzt ab ins Krankenzimmer! Ich habe Medizin besorgt, die die Entzündung lindern sollte. Ruffy, würdest du bitte.“ Nachdem er die letzten Worte an Ruffy gerichtete hatte, wurde mein Körper plötzlich umgedreht und der Schwarzhaarige hob mich wieder hoch.
„Hey!“, protestierte ich. Erneut errötete ich leicht und starrte schnell auf meine Hände, damit es niemand sah.
„Nichts ‚hey’. Dein Fuß ist gebrochen. Strengste Bettruhe!“, lachte Ruffy. Ihm schien es wirklich Spaß zu machen mich zu ärgern. Doch ich beließ es heute dabei. Mir war noch immer etwas schwindelig und außerdem war ich verdammt müde.

„Na ja, wir sollten dann mal aufräumen.“, hörte ich Franky sagen, ehe wir wieder im Krankenzimmer verschwanden.

*******

Nach zwei langweiligen Tagen durfte ich die Krankenstation endlich verlassen. Die Entzündung war abgeklungen und mein Fuß war schon gut am verheilen. Ich sollte lediglich einen festen Verband tragen und so wenig wie möglich laufen oder stehen.
Bei dem genialen Wetter ließ ich mir das nicht zweimal sagen.

Die Sonne schien vom Himmel und man schwitze draußen schon nach wenigen Minuten. Ich trug im Moment nur Miniröcke, da ich in Hosen sowieso nicht rein kam, und ein kurzes Top. So lag ich inmitten meiner geliebten Orangenbäume auf der Hauptterrasse und genoss die Sonne.
Ich seufzte glücklich unter der gelben Sonne. Es war ein schöner Tag. Und doch ließ mir etwas keine Ruhe. Etwas, worüber ich die letzten zwei Tage ununterbrochen nachgedacht hatte. Und ich war auch zu einem Ergebnis gekommen. Aber allein der Gedanke daran, ließ mich erröten.
Was sollte ich jetzt tun? Jetzt, nachdem es mir endlich klar geworden war? Wie sollte ich mich weiter verhalten? Ehe ich das nicht geklärt hatte, konnte ich ihm nicht mehr unter die Augen treten…

„Hey Nami! Geht’s dir wieder besser?“ Ruckartig setzte ich mich aus meiner liegenden Position auf und blickte den grinsenden Mann vor mir an. Mein Herz begann sofort zu rasen und mein Gesicht wurde kochend heiß. Na toll. Wenn man vom Teufel spricht…
„Hey, Käpt’n! Ja, alles bestens.“, versuchte ich ruhig und so normal wie möglich rauszubringen. Vielleicht würde er dann gleich wieder verschwinden.
„Super!“, lachte er und… setzte sich neben mich auf mein Handtuch. Ok. Ich hatte heute echt kein Glück…
„Versteckst du dich hier?“ Erneut zuckte ich zusammen. Warum war der Kerl heute bloß so aufmerksam? Er bemerkte doch sonst auch nie etwas!
„Nein. Natürlich nicht.“, hab ich zurück. „Aber die Orangenbäume blühen zurzeit und ich liebe den Duft der Orangenblüten.“, sagte ich wahrheitsgemäß. Dieser Duft war einfach wunderbar. Ich liebte ihn schon, seit ich zu Bellemere auf die Farm gezogen war. Dieser intensive Geruch zog mich jedes Mal in seinen Bann… Genauso wie das Lachen einer gewissen Person…
„Ja, das riecht wirklich super.“, lachte Ruffy und ließ sich nach hinten auf den Boden fallen. Dort schloss er die Augen und zog sich seinen Strohhut tief ins Gesicht.

Eine Weile saßen wir einfach nur da. Niemand rührte sich. Wir lauschten dem Wind, der durch die Bäume fegte und genossen den Duft von tausenden Blüten. Ich hatte in diesem Moment alles, was ich mir wünschte…
Doch damit das auch so bleiben konnte, musste ich die Sache nun in die Hand nehmen.
„Du.. Ruffy?“, sagte ich leise.
„Hmm?“, kam es nur zurück. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen. Den würde ich jetzt nämlich brauchen.
„Danke noch mal. Ohne dich wäre die Sache ziemlich brenzlig geworden…“
„Aber klar. Dafür brauchst du dich echt nicht bedanken.“, kicherte er. „Wenn du fit gewesen wärst, hättest du mich gar nicht gebraucht.“ Ich zuckte mit den Schultern.
„Ja, vielleicht… Aber… es war schön zu wissen, dass jemand da war, falls es schief gegangen wäre.“ Ruffy kicherte.
„Wozu sind Freunde denn da?“, lächelte er ruhig.
„Ja. Freunde.“, wiederholte ich ihn. „Aber es ist nicht immer nur Freundschaft, die uns beschützt.“
Ich merkte, wie Ruffy sich aufsetzte und mir seitlich ins Gesicht sah.
„Was meinst du damit?“, fragte er verwundert.
„Na ja… Weißt du…“ Verdammt. Wieso konnte ich es nicht einfach sagen? Jetzt stotterte ich nur rum und brachte nichts Vernünftiges zustande! Was sollte ich nur machen?
„Ja, du hast Recht.“ Ich zuckte zusammen. „Es ist nicht immer nur Freundschaft, die uns antreibt.“ Verwundert blickte ich ihn an. Er strahlte Ruhe und Gelassenheit aus und seine tief schwarzen Augen trafen meine. Es war unglaublich, was man alles in ihnen lesen konnte. Liebe, Güte, Freundschaft, Fröhlichkeit und so viel mir Unbekanntes. Wie gerne ich ihn besser kennen lernen würde…
Ich riss mich zusammen und sah blitzartig wieder nach vorne und starrte auf meine Hände. Auch wenn ich ihn nicht sehen konnte, mein Rotschimmer musste ziemlich auffällig sein.
„Manchmal entwickelt sich aus Freundschaft etwas, womit man nie gerechnet hätte, oder?“ Mein ganzer Körper zitterte. Was war plötzlich mit ihm los? Warum redete er plötzlich so seltsam. Das hatte ich bei ihm noch nie gehört. Und vor allem, WAS er da redete. War es etwa möglich, dass…?

Plötzlich griff eine Hand unter mein Kinn und drehte meinen Kopf so, dass ich direkt in Ruffys, nur wenige Zentimeter entferntes, Gesicht sehen musste. Mein Herz schlug mir bis zum Hals.
„Nami? Als ich dich vorne am Bug gesehen hatte, wie du zusammengesunken an der Reling gekauert hattest und so bleich warst, da… habe ich auf einmal ziemliche Angst bekommen. So etwas hatte ich noch nie gespürt. Nicht einmal wenn ich gegen starke Gegner in den Kampf zog. Es war so ein… bedrückendes Gefühl.“ Ich spürte wie meine Augen langsam feucht wurden. Doch er lächelte mich noch immer an. „Und dann als du dort oben auf der Terrasse standest und nach mir gerufen hast… Ich habe in diesem Moment nur dich gesehen. Dein Gesicht, was so viel Angst ausstrahlte. Ich hatte nicht bemerkt, dass sich der Kapitän in die Küche verzogen hatte. Ich bin so ein Trottel.“ Sein Lächeln verschwand. Jetzt gab er sich auch noch die Schuld daran...! Ich wollte etwas erwidern, doch er ließ mich nicht zu Wort kommen. „Ich bekam plötzlich Angst. Ich hatte Angst. So viel, wie in meinem ganzen Leben noch nie, als ich die Kugel, nur wenige Zentimeter, neben deinem Kopf vorbeifliegen sah… Ich bekam richtig Panik.“ Er lachte ein trauriges Lachen. „Ich… hätte es mir nie verzeihen können, wenn dir was passiert wäre. Und bis vor zwei Tagen dachte ich, das läge daran, dass du eine meiner besten Freundinnen bist.“ Oh nein… Er wollte wirklich…? Er dachte…? Ich konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Doch in diesem Moment war mir noch nicht klar, dass das Freudentränen waren.
Sanft legte Ruffy beide Hände an meine Wangen und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Na, na! Warum weinst du? Ich bin doch noch gar nicht fertig.“ Sein Lächeln war… unglaublich schön. Das war einer der Gründe, warum ich mich in ihn verliebt hatte…
„Nami. Mir ist klar geworden, dass da mehr ist, als ich gedacht hätte. Das ich mehr als nur Freundschaft für dich empfinde. Nami? Ich liebe dich!“ Er hatte es gesagt… Er hatte es tatsächlich gesagt… Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen und hinderten mich so daran ihm zu antworten.
„Ich habe die letzten zwei Tage überlegt, ob ich dir meine Gefühle wirklich gestehen sollte. Immerhin bin ich ein gesuchter Pirat und werde einmal König der Piraten.“ Ich musste schmunzeln. Er sagte das so, als stünde es schon fest, dass er einmal Piratenkönig werden würde. „Doch ich habe gemerkt, dass ich ohne dich nicht leben kann. Ich will immer bei dir bleiben und dich beschützen. Das ist mein neuester, größter Wunsch.“ Er lächelte mich an und sagte darauf nichts mehr. Er lächelte einfach und schien auf eine Reaktion meinerseits zu warten. Doch ich war nicht im Stande ihm zu antworten. Es fühlte sich an, was würde das Glück mich innerlich zerreißen. Seltsamer weise war das ein gutes Gefühl.
Er liebt mich. So wie ich ihn liebe. Endlich habe ich es gemerkt. Endlich. Nach so langer Zeit, die ich zusammen mit ihm verbracht habe…

Ich legte meine Hände auf seine und lockerte seinen Griff damit etwas. Während ich seine Hände in meinen behielt näherte ich mich vorsichtig seinem Gesicht, bis sich unsere Nasen berührten. So blickte ich dem geschockten Ruffy einige Augenblicke ins Gesicht und ein Lächeln erschien auf meinen Lippen.
„Du weißt schon, was du dir damit gerade antust, oder?“, lächelte ich mit leiser Stimme. Auch Ruffys Gesicht zierte nun wieder sein gewohntes Lächeln.
„Ich denke schon. Aber ich lasse ich mich da lieber überraschen.“, grinste er mit einem unglaublichen Funkeln in den Augen. Dagegen waren die Sterne am Nachthimmel rein gar nichts.
„Ruffy? Ich liebe dich auch.“, flüsterte ich an seinen Mund, ehe wir beiden mit unserem ersten Kuss verschmolzen.

Ich hatte den Menschen gefunden, der mich auf jede erdenkliche Weise gerettet hat und mich so liebt, wie ich bin. Ich habe Freunde, die für mich wie eine Familie sind, und erlebe jeden Tag Abenteuer.
Ich habe den Ort gefunden, an den ich gehöre. In seine Arme. Auf diesem Schiff.
Und jeden Tag liegt der Duft der Orangenblüten in der Luft.
Konnte das Leben eigentlich noch perfekter werden?

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BeitragThema: Re: Der Duft der Orangenblüten (NaxRu OS)   Der Duft der Orangenblüten (NaxRu OS) EmptyDo 13 Okt - 17:18

   
So jetzt bin ich durch xD

Also erstmal....die Story an sich find ich großartig, da ich selbst ein Fan von diesem Pairing bin^^

Dein Schreibstil ist auch gut und benötigt keine Kritik, Nami aus der "Ich-Perspektive" ist auch sehr gelungen^^

Die einzigen wirklichen Minuspunkte gibts von mir für den relativ "Erwachsenen" Ruffy....das erscheint mir ein kleines bisschen unnatürlich....

ansonsten DAUMEN HOCH^^

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BeitragThema: Re: Der Duft der Orangenblüten (NaxRu OS)   Der Duft der Orangenblüten (NaxRu OS) EmptyFr 14 Okt - 19:37

   
Dankeschön ^^
Und ja, das ist mit 6500 Wörtern einer meiner längsten Oneshots, tschuldigung xD (Wobei der längste knapp 8000 hat xD)

Zu deinem Kritikpunkt:
Ja, ich weiß, dass Ruffy sehr erwachsen wird. Aber ehrlich gesagt, traue ich ihm das zu.
Er ist zwar ein Kindskopf, aber - wie man besonders in den Kämpfen sieht - er kann auch ernst sein.
Und wenn es um soetwas wichtiges geht, denke ich schon, dass er für einen Moment mal erwachsen sein kann.

Aber wahrscheinlich werden wir diese Seite nie an ihm erleben Wink

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Schnellantwort auf: Der Duft der Orangenblüten (NaxRu OS)

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