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Chirurg des Todes Rookie
Beiträge : 662 Kopfgeld : 1311498 Dabei seit : 30.07.12
| Thema: Ein Blatt 1/?? Fr 12 Okt - 23:00 | |    
| Hallo,
ich habe eine weitere Geschichte angefangen. Ich weiß, ich sollte erst mal eine FanFiction fertig schreiben, bevor ich mit der nächsten beginne. Doch was soll ich tun wenn ich plötzlich Lust auf was Neues habe? Also,hier ist der Prolog meiner Geschichte. Ich bin immer offen für Kritik, solange sie konstruktiv ist. Kommentare sehr erwünscht.
Warum diese Geschichte "Ein Blatt" heißt wird sich in der Geschichte erklären. :)
- Prolog:
Prolog
Es regnete aus Strömen. Dunkle Wolken überzogen den Himmel mit ihrem tristen grau und der Wind wehte durch die verlassene Stadt. Häuser die dort standen waren entweder beschriftet mit Beleidigungen oder eingerissen. Häuser, deren Putz langsam abblätterte und deren Fenster zerfielen. Der Wind pfiff durch die Risse in den Fenstern, begleitet vom Quietschen der offen gelassenen Tür eines Hauses. Das blasse Licht einer alten Straßenlaterne flackerte kurz auf und beleuchtete mein Tränen überflutetes Gesicht. Es waren verzweifelte Tränen, die sich mit dem prasselnden Regen vermischten und meinen Körper entlang hinunter flossen und auf den kalten Boden tropften. Mir war klar, dass weinen nicht half und die Schmerzen weder aufhalten, noch lindern konnte. Doch in diesem Moment wollte ich nichts anderes, als hier auf der Straße zu stehen und den Tränen freien Lauf zu lassen. Es musste doch möglich sein, für einen Moment die gleichgültige Fassade fallen zu lassen, die mühsam versuchte, den kleinen Teil in mir, der noch heil geblieben war, zu schützen. Ich wollte doch nur so wie jeder andere ein glückliches Leben führen, warum konnte ich es nicht? Ich wischte mir wimmernd die Rotze von meiner Nase, während ich die eklige Flüssigkeit im meinem Mund spürte, genauso wie meine salzigen Tränen, die gleichmäßig tropften. Ich hickste laut und zuckte sofort zusammen. Meine Kehle tat schrecklich weh von diesem Schmerz, der in mir hämmerte und mich erdrückte. Selbst der Regen konnte mein Weinen nicht übertönen, er schien gerade noch so laut zu sein, sodass man jede Träne tropfen hörte. Ich hob kurz den Kopf um in den Himmel zu blicken, doch meine Sicht war nur verschwommen und mir wurde schwindelig, und ich schloss kurz die Augen, um mich zu beruhigen. Der seltsame Geschmack von Übelkeit befand sich in meinem Mund und ich hielt mir meinen Mund zu. Etwas stieg hoch in mir auf, meine Hände verkrampften sich, und ich spuckte die widerliche Konsistenz aus. Einen Moment blickte ich auf die gelbe unebene Flüssigkeit, bevor ich leicht benommen, wieder meine Augen schloss. Und da kamen wieder meine Tränen. Ein Schleier aus Wasser legte sich über meine Augen und ließ meine Umgebung verschwimmen. Die alten Häuser, die verdreckten Straßen, die vor Müllbeuteln nur so trotzenden Container. Alles sah ich nur noch fern. Und nichts konnte die Tränen mehr aufhalten. Mein Körper zitterte. Vor Kälte wie auch vor Schmerz. Meine Arme umschlangen meinen Körper um ihn zu wärmen in der kalten Finsternis, und um mich vor dem Grauen, das keinen Namen hatte, zu schützen. Ich ging in die Hocke und vergrub den Kopf in meine Hände. So ließen sich die Geräusche des Regens abdämpfen, doch das Schluchzen hörte ich nur noch lauter. Ich spürte die feuchte Nässe meiner Kleidung und den immer noch auf mich nieder prasselnden Regen. Und umso enger umschlang ich meinen Körper, und umso kleiner machte ich mich. Mein Atem war das einzige, was mich noch wärmte, umgeben von unendlicher Dunkelheit und noch dunkleren Schwärze. Nannte man dies Einsamkeit? Ich wog mich hin und her, wie ein Embryo und blendete alle Wahrnehmungen aus. Hin und her. Zögernd begann mein Herzschlag sich zu verlangsamen. Mein Atem wurde ruhiger und die Tränen trockneten. Eine Melodie aus früher Kindheit spielte sich in meinem Kopf ab. Der vertraute Duft von wunderschönen bunten Blumen lag in der Luft. Ein Lächeln trat auf in meinem Gesicht und ein Gefühl von Geborgenheit umfing mich. Seltsam, wunderte ich mich. Wie ich plötzlich so ruhig werden konnte. Ich genoss diese Sekunden, als würden es die letzten schönen Momente in meinem Leben sein. Und das waren sie auch. Denn abermals wanderten meine Gedanken wieder zu den letzten Ereignissen und mein Herz fing wiederholt an zu rasen, zu pochen, zu hämmern, so stark, als würde es im nächsten Augenblick zerspringen. Die Luft blieb mir aus, meine Augen weiteten sich und plötzlich stieg eine unbändige Wut in mir auf. Dieser Zorn war so gewaltig, dass ich laut keuchte. Warum weinte ich? Sie waren diejenigen die weinen mussten? Sie waren die Bösen! Meine Hände verkrampften sich zu Fäusten und ich musste auf meine Zähne beißen um nicht zu schreien. „Ihr Arschlöcher, ich bring euch dazu vor mir in die Knie zu gehen und meine Füße zu lecken!“, schrie ich mit hasserfülltem Blick. „Ja!“, lachte ich plötzlich und ein gewisses Glücksgefühl stieg in mir auf, „ich werde euch dazu bringen zu bereuen, was ihr mir angetan habt, ihr Drecksstücke!“ Ich keuchte vor Aufregung und lächelte, triumphierend. Ich erwartete sogar Applaus, obwohl ich wusste, dass dort außer mir keiner war. Und da war es wieder – plötzlich spürte ich Blut auf meinen Lippen, ich roch den metallischen Geruch von frischem Blut und sofort sah ich wieder die grauenhaften abscheulichen Bilder vor mir. Diese monströsen Bilder die einfach nicht aus meinem Kopf wollten. Ein Schrei durchfuhr die Nacht und ließ mich zusammen fahren. Erst nach paar Sekunden wurde mir klar, dass es mein eigener war. Kurz erstarrte ich, und blickte abwesend durch die Luft, bis Kälte wieder meine Lungen füllte und mich zittern ließ. Meine Brust hob und senkte sich unregelmäßig und meine Lippen bibberten. Die Kälte, die eben noch nachgelassen hatte, schien mit dreifacher Kraft zurück zu kommen und ihre eisigen Klauen über mich zu erstrecken. Ich senkte meinen Kopf, das Selbstvertrauen von eben und die gute Stimmung war so schnell verflogen wie sie gekommen waren. Und während ich so verkrümmt auf der Straße hockte, überkam mich langsam eine große Müdigkeit, die ich zuvor nicht bemerkt hatte. Meine Lider waren auf einmal so schwer, mein Oberkörper schwankte und meine Umgebung wackelte. Und als mich endlich die Erschöpfung besiegte, fiel ich mit einem dumpfen Knall auf die steinige Straße. Und ich meinte, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Ich wollte mich erinnern, denn ich wusste, es war dringend. Doch mein Verstand war schon vor langer Zeit in eine Ecke gekrochen, aus der ich ihn nicht mehr heraus bekam. Und so gab ich den verlorenen Kampf auf und überließ mich den Schlaf. Einsam und allein. Keiner bemerkte mich so, wie ich dort lag. Wie auch. Ich war nichts weiter als ein Blatt. Ein Blatt von dem es tausende gab.
Liebe Grüße
Chirurg des Todes
Zuletzt von Chirurg des Todes am Mo 3 Dez - 19:59 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet |
| Onenami25 Super Novae
Beiträge : 910 Kopfgeld : 1331209 Dabei seit : 25.05.12 Ort : Hier und dort
| Thema: Re: Ein Blatt 1/?? Sa 13 Okt - 7:47 | |    
| Hey Chirurgin (: Ich bin ja nicht so der Befürworter von neu angefangenen FF's, wenn schon eine läuft...aber ich denke bei dir ist das nicht weiter schlimm (: Ich hoffe nur das diese FF nicht auch so hängen bleibt, wie die erste^^ Ich muss aber zugeben meine Story steht auch gerade auf einem Schlauch >.< ich muss einfach diesen Berg überwinden! Wenn ich das schaffe schaffst du das auch :DD ! Das Ende hat mir sehr gefallen. Ich mag solche poetischen Endungen. Das strahlt so viel Tiefsinnigkeit aus! Einfach toll :3 Mich haben lediglich 2 Passagen in deinem Text gestört. Dazu wollte ich dich noch was fragen: - Zitat :
- ,so lange ich genug nichts Böses tue,
Diese Passage hat mich gestört. Das klingt irgendwie seltsam. Kann man das nicht irgendwie umformen? Vielleicht in: - Zitat :
- ,so lange ich nicht viel Böses tue,
Das klingt auch nicht so gut aber besser als vorher....denke ich :DD - Zitat :
- Doch dann wanderten meine Gedanken wieder zu den letzten Ereignissen und mein Herz fing wieder an zu rasen.
Hier ist zu oft "wieder" das stört ein wenig. Besser wäre gewesen: - Zitat :
- Doch dann wanderten meine Gedanken wieder zu den letzten Ereignissen und mein Herz fing abermals an zu rasen.
Ich hoffe ich war dir eine Hilfe und dir gefällt die konstruktive Kritik :DD Lg One
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| Sakuura OPM-Urgestein
Beiträge : 2172 Kopfgeld : 1842467 Dabei seit : 12.07.12 Ort : irgendwo zwischen einer Menge One Piece Figuren :o
| Thema: Re: Ein Blatt 1/?? Di 16 Okt - 12:09 | |    
| Hay Chiru ^^Also ich kenne deine erste ja nicht, also habe ich kein Problem damit =) Nagut, hätte ich auch so nicht gehabt. Du schreibst echt gut, das habe ich ja schon bei dem FF-Wettbewerb festgestellt. Ich mag deine Art zu schreiben. Du beschreibst die einzelnen Situationen so super, dass der Leser gefesselt davor sitzt und sich das auch gut vorstellen kann, finde ich zumindestens =) Die Arme, die scheint ja was schreckliches durchgemacht zu haben. Ich bin schon gespannt, was sie vorhat, wie sie sich wohl rechen wird.... dass wird sie ja wohl, oder? Kritiken an Rechtschreibng oder Ausdruck oder sonstwas, kannst du von mir leider nicht erwarten.... da bin ich selber so schlecht, dass ich da keinem was vorhalten will XD Onenami macht das schon *o* Ich hoffe es geht bald weiter mfg. Sakuu
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| Phantom Rookie
Beiträge : 655 Kopfgeld : 1463132 Dabei seit : 20.06.11 Ort : In the shadows
| Thema: Re: Ein Blatt 1/?? Do 25 Okt - 22:14 | |    
| Ok, da dus bist, geb ich mal etwas strengere Kritik. Da inhaltlich nicht viel zu kritisieren ist, werde ich erstmal nur auf die Ausdrücke eingehen die mich ein wenig stören. - Zitat :
- In diesem Regen sah man nicht die Tränen, die mein Gesicht überfluteten.
Finde ich irgendwie etwas unglücklich formuliert. Meine Alternative wäre: "Im starken Regen sah man die Tränen nicht..." - Zitat :
- Es waren verzweifelte Tränen...
Ja, als Träne hat mans nicht leicht, erst auf dem Boden zerschellen und dann im nächstbesten Abwasserkanal versickern und damit in der Bedeutungslosigkeit...Ich glaube du weißt worauf ich hinaus will. Lösungsansatz wäre "Tränen der Verzweiflung". - Zitat :
- Es musste doch möglich sein, für einen Moment die gleichgültige Fassade fallen zu lassen. Für einen einzigen Augenblick traurig sein. War das zu viel verlangt?
Das klingt so als ob sie es nicht könnte. - Zitat :
- Der Schluckauf ging unter im Geheule, das aus Wimmern und Schluchzen bestand.
Find ich von der Satzkonstruktion etwas komisch. Besser wäre meiner Meinung nach: "Der Schluckauf ging im (hier wäre noch ein Adj. ganz gut) aus Wimmern und Schluchzen bestehendem Geheule unter." - Zitat :
- Alles wird gut werden, so lange ich nichts Böses tue...
Böses ist ein sehr schwammiger Begriff. Welche Art von böse? - Zitat :
- Doch im nächsten Augenblick verwandelte ich mich wieder ein Häufchen Elend, senkte verängstigt den Kopf und schluchzte.
Der ganze Satz ist eigentlich ziemlich unnötig, ist diese kleine Depressivphase zwischen Wut und schleppender Müdigkeit wirklich notwendig? Ah, und noch was zum Titel. Ist das mit dem Blatt nur eine Phrase die öfters vorkommt (wie hier am Textende) oder hat das eine tiefere Bedeutung? Das wars, bis zum 1. Kapitel. (denke ich mal)
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| Chirurg des Todes Rookie
Beiträge : 662 Kopfgeld : 1311498 Dabei seit : 30.07.12
| Thema: Re: Ein Blatt 1/?? Fr 26 Okt - 21:23 | |    
| @Onenami25: Danke für die Berichtigungen. Die Wortwiederholung habe ich nicht bemerkt, sollte mir die Texte vielleicht öfter durchlesen.
@Sakuura: Danke für deinen Kommentar =)
@Phantom: Danke für die hilfreiche Bewertung. Alles was du angesprochen hast, stört wirklich. Das Böse zu erwähnen war seltsam und sinnlos. Den Rest habe ich verändert. Nochmal vielen dank. Zu deiner Frage - ich hoffe dass es nicht so endet, dass es 'nur' eine kleine Phrase wird. Meine Idee zur Geschichte ist auch noch nicht ganz reif, muss sogar ehrlich zugeben dass sie auf ziemlich wackeligen Beinen noch steht. Aber mal sehen.
Der Prolog ist nochmal überarbeitet, ich hoffe ich habe keine Kritik übersehen und die Fehler ausgebessert. Gucke mir aber nochmal alles durch.
Liebe Grüße
Chirurg des Todes
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| Whitebeard01 Neue Welt'ler
Beiträge : 1534 Kopfgeld : 2655166 Dabei seit : 23.10.12 Ort : Die neue Welt
| Thema: Re: Ein Blatt 1/?? Mo 3 Dez - 21:36 | |    
| Sehr gut geschrieben Chirur. Sehr traurig dieser Prolog von deiner Geschichte. Ich fand es traurig das niemand den Mädchen helfen wollte aber wie du schon schreibtst sie wie für die anderen nichts anderes als ein Blatt.
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| Sylar Jungspund
Beiträge : 54 Kopfgeld : 1266065 Dabei seit : 24.11.12
| Thema: Re: Ein Blatt 1/?? Mi 5 Dez - 22:46 | |    
| dann leg ich ma lous^^ also generell zum prolog: inhaltlich hältst du dich sehr zurück, man erfährt für einen prolog doch recht wenig, es sieht eher nach nem teaser aus. weitere entwicklungen bzw zusammenhänge (außer triviale) lassen sich bisher nicht absehen, was ich an sich am ende von kapiteln immer begrüße. was allerdings nich heißen soll, dass man von cliffhanger zu cliffhanger springen sollte, nur bietet sich soetwas für einen prolog ziemlich gut an, wenn man sich dagegen entscheidet den prolog für eine nähere beschreibung der szenerie zu nutzen (wobei ich auch soeine einleitung mit nem appettithäpchen enden lassen würde) somit findet sich hier folgendes problem, man ist eigentlich nicht besonders angehalten weiterzulesen (bezieht sich nur auf inhalt, nich auf den schreibstil), da es ohne hintergrundinfos nicht fesseln kann. sicherlich man möchte wissen, wer das denn war und warum das passiert ist, aber nicht mehr als bei einer x-beliebigen anderen geschichte. mag sein, dass ich in der hinsicht etwas kleinlicher bin als der rest hier, aber storyentwicklung is mir nunmal ziemlich wichtig^^ doch woraus besteht der prolog denn dann? es bleibt jediglich die darstellung ihrer reaktion auf das geschehene, was wie schon bemerkt im dunklen bleibt. woraus sich an sich ein anderes problem ergeben kann, denn es ist sehr gut möglich jetzt mit den nächsten kapiteln nicht um einen stilbruch herumzukommen. und da der prolog einen generellen eindruck davon vermitteln soll, worauf sich der leser einstellen kann, kann man hiermit leicht leser verprellen. die darstellung der einzelnen elemente ihrer reaktion gefällt mir an sich, nur gibt es einige punkte wie das timing, die abfolge und die formulierungen, die die darstellung etwas stören worauf ich dann noch detaillierter eingehe. und zwar jetzt^^ fangen wir mal mit den tränen an. du wiederholst die tränen ziemlich oft, was an sich in diesem fall nicht unbedingt problematisch ist (evtl aber zu oft), da es die stimmung trägt, jedoch fallen hier einige beschreibungen auf - Chirurg des Todes schrieb:
- Es waren verzweifelte Tränen, die sich mit dem prasselnden Regen vermischten und meinen Körper entlang hinunter flossen und auf den kalten Boden tropften.
...genauso wie meine salzigen Tränen, die gleichmäßig tropften.
Selbst der Regen konnte mein Weinen nicht übertönen, er schien gerade noch so laut zu sein, sodass man jede Träne tropfen hörte. an sich passen die bilder vom "am körper entlang fließen" und dem "zu boden tropfen" nicht zusammen, diese unterschiedlichen darstellungen sind der stimmung etwas hinderlich. wenn ich von "am körper entlang fließenden" tränen höre, denke ich an jemanden der den kopf zum himmel erhoben hat, bei "tropfenden" tränen hab ich eher einen hängenden kopf vor augen. wenn einem beide bilder gleichzeitig vermittelt werden, ist es am eintauchen in die atmosphäre hinderlich. ne andere sache wäre, dass hören der tränen, an sich ein gutes bild, aber nich in der situation^^ regen praselt nd man hört die tropfen trotzdem? das passt nicht ganz. abgesehen davon passt das bild es steht nämlich für stille/isolation, was hier ja durchaus hinpasst. dass ab- und wieder anklingen der tränen als sie sich übergibt finde ich gut und passend rübergebracht. ich halte die entwicklung ihrer emotionen so nicht für ganz richtig, bzw anteilsmäßig falsch dargestellt. es wirkt so als hätte sie gerade erst entdeckt, dass in der stadt was passiert ist. nun in dem fall würde ich als emotionen: schock/entsetzen-trauer (kurz!)-wut-trauer/verzweiflung als grobe stationen abarbeiten. du ziehst aber erstma ne ganze weile trauer durch und dann nach ner weile erst wut. das finde ich nich ganz nachvollziehbar so, da wut ja an sich ein besonders impulsives gefühl ist und einem die tragweite erst schleichend bewusst wird was dann in trauer endet ihr abdriften finde ich als idee ganz gut, bei schock ist es leicht kurzzeitig den verstand zu verlieren^^ das sie hier unbewusst schutz in ihrer vergangenheit sucht ist auch gut so, aber hier hättest du imo etwas tiefer greifen sollen was die formulierngen angeht ist mir eine sache aufgefallen. du scheinst den leser ein wenig zu unterschätzen. viele sachen ließen sich weniger ausführlich beschreiben ohne an bedeutung zu verlieren. so wirkt der text teilweise überladen. kommen wir zu formulierungen, die meiner meinung nach ausbaufähig sind: - Chirurg des Todes schrieb:
- Häuser die dort standen waren entweder beschriftet mit Beleidigungen oder eingerissen. Häuser, deren Putz langsam abblätterte und deren Fenster zerfielen.
"beschriftet mit beleidigungen" ist mir zu sachlich hier solltest du eher zu etwas wie beschmiert oder vergleichbarem wechseln. ist eingerissen hier das richtige wort? kommt mir so vor als würde hier entweder eher etwas wie eingefallen oder zerstört passen. eingerissen klingt eher nach "es wurde ne baufirma bestellt, die es eingerissen hat". eingefallen oder zerstört würden noch andere sachen mit sich bringen (eingefallen->verlassen;zerstört->durch aggressive handlungen) so lassen sich leicht hintergründe subtil vermitteln ma so nebenbei^^ der punkt in der mitte ist an sich keiner, weil der zweite "satz" kein satz sondern ein einschub ist. - Chirurg des Todes schrieb:
- Das blasse Licht einer alten Straßenlaterne flackerte kurz auf und beleuchtete mein Tränen überflutetes Gesicht.
sowas sollte man in ner firstperson geschichte lieber lassen :/ sie ist kein allwissender erzähler, also solltest du auch nur sachen erwähnen, die sie auch wissen kann. - Chirurg des Todes schrieb:
- Mir war klar, dass weinen nicht half und die Schmerzen weder aufhalten, noch lindern konnte.
Es musste doch möglich sein, für einen Moment die gleichgültige Fassade fallen zu lassen, die mühsam versuchte, den kleinen Teil in mir, der noch heil geblieben war, zu schützen. das wirkt viel zu reflektiert, ich bezweifel, dass sie in dem emotionalen moment solche gedanken hat. zumal sowas auch eher unterbewusst abläuft und man sowas indirekt behandeln transportieren sollte und nicht direkt. klar, wenn man sowas subtil macht verstehen es manche leute nicht, aber es gibt ein besseres gesamtbild. - Chirurg des Todes schrieb:
- Ich genoss diese Sekunden, als würden es die letzten schönen Momente in meinem Leben sein. Und das waren sie auch.
da greifst du etwas weit o: sowas schränkt dich im laufe der story wirklich sehr ein, zumal es an sich auch zu sehr die tendenz vorgibt. solche sachen würde ich generell lassen. kann natürlich sein, dass es hier passend ist, aber allgemein is das eher hinderlich für dich. - Chirurg des Todes schrieb:
- Ich wog mich hin und her, wie ein Embryo und blendete alle Wahrnehmungen aus.
sowas meinte ich am anfang, dass du schreibst wie ein embryo ist hier überhaupt nicht nötig, da man solch ein bild eh vor augen hat. und es viel ausgereifter wirkt, wenn man solchen wortbalast loswird. erfordert natürlich erfahrung und vertrauen in die leser^^ - Chirurg des Todes schrieb:
- "...ihr Drecksstücke!"
Ich erwartete sogar Applaus, obwohl ich wusste, dass dort außer mir keiner war. drecksstücke is nicht direkt ne beleidigung, die man im plural benutzen würde und das sie applaus erwartet, passt so auch nich wirklich in die atmosphäre. es wirkt beides unfreiwillig komisch und is halt hinderlich^^ - Chirurg des Todes schrieb:
- Meine Hände verkrampften sich zu Fäusten und ich musste auf meine Zähne beißen um nicht zu schreien. „Ihr Arschlöcher, ich bring euch dazu vor mir in die Knie zu gehen und meine Füße zu lecken!“, schrie ich mit hasserfülltem Blick.
dieses "um nicht zu schreien. "...",schrie" passt so nich gut zusammen. du solltest hier was zwischenbauen, damit es nich mehr direkt aufeinander folgt. - Chirurg des Todes schrieb:
- Ich senkte meinen Kopf, das Selbstvertrauen von eben und die gute Stimmung war so schnell verflogen wie sie gekommen waren.
ob sie es in der situation wirklich als selbstbewusstsein wahrgenommen hat? und stimmung wirkt hier eher grotesk (ich formulier es mal wie es mir besser gefallen würde, was ich eig ungern tu) Ich senkte meinen Kopf, mit der eisigen Kälte kam auch meine Trauer zurück und vom Kamfgeist, der mich eben noch erfüllt hatte, war nichts mehr zu spüren. - Chirurg des Todes schrieb:
- Und ich meinte, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Ich wollte mich erinnern, denn ich wusste, es war dringend.
zum beispiel, dass man zum schlafen ins bett geht?^^ naw mal ernsthaft. eine art mini-cliffhanger, aber leider etwas schlecht umgesetzt, da er vollkommen anhaltslos eingeworfen wird, man kann keinerlei begründete vermutungen anstellen, was es denn sein könnte. - Chirurg des Todes schrieb:
- Einsam und allein. Keiner bemerkte mich so, wie ich dort lag. Wie auch. Ich war nichts weiter als ein Blatt. Ein Blatt von dem es tausende gab.
der erste satz gefällt mir so als reflektion der situation, aber danach wirds etwas verwirrend, wie die beschreibung der situation allgemein auch ist. wenn sie ganz alleine dort ist, wie es bisher rüberkam, dann verliert der rest "keiner bemerkte mich..." vollkommen an bedeutung, da sie in der situation auch keiner bermerken könnte. an und für sich finde ich den teil gt formuliert, nur passt er für mich nicht ganz in die situation inhaltlich is auch nich klar geworden, ob alle weg oder tod sind oder ein teil so, ein teil so. aber den kargen inhalt hab ich ja schon erwähnt. generell ist es jedoch recht gut geschrieben und ich war hier teils auch etwas kleinlich, das zeigt aber an sich nur, dass es sonst durchaus gut ist jetzt hab ich keinen bock mehr zu schreiben^^ byye
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| Chirurg des Todes Rookie
Beiträge : 662 Kopfgeld : 1311498 Dabei seit : 30.07.12
| Thema: Re: Ein Blatt 1/?? Mi 5 Dez - 23:03 | |    
| @Sylar: Sehr langer Beitrag. Und ich bedanke mich auch sehr dafür, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich muss die Kritik jetzt erstmal verdauen, es ist lange her dass ich so viel Kritik aufeinmal bekommen hab. Das liegt nicht an deinem Beitrag, die Kritik ist wirklich verständlich formuliert, aber ich habe mich wohl zu sehr an kurze positive Kommentare gewöhnt, in denen keine Kritik drin steht ob wohl noch so viel verbesserungsfähig ist (Selbst meine Deutschlehrerin in der Schule sagt einfach nur "Gut gemacht, lies sie irgendwann mal vor" und fertig.). Ich weiß deinen Beitrag zu schätzen, deshalb nochmal vielen Dank. Und ich stimme dir in jedem Punkt zu. Es ist erschreckend, wieviele dumme Fehler ich gemacht habe, bei so einem kurzen Text. Da kann ich nur über mich selbst den Kopf schütteln. Ich werde versuchen die Geschichte irgendwie noch zu retten, da Planungsfehler vorhanden sind. Den Prolog muss ich wohl oder übel neu schreiben, , denn ich hätte ihn anders wählen müssen, Emotionen passender machen müssen und alles andere was du sonst noch genannt hast, muss ich demnächst beachten. Mit den Emotionen habe ich die Schwierigkeit, dass ich manchmal zu übertreibe, obwohl es zur Situation gar nicht passt oder dass ich nicht die richtigen Worte finde. Ich glaube daran sollte ich noch arbeiten. Noch einmal ein dickes fettes Danke an Dich und deinen Beitrag!
Liebe Grüße
Chirurg des Todes
EDIT: Nur damit keine Missverständnisse entstehen. Es wird eine Weile dauern bis ich das ganze überarbeite, bis dahin sind keine Kommentare unbedingt nötig.
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